Wie ich Hundetrainerin wurde!

Ich werde ganz oft gefragt warum ich eigentlich Hundetrainerin geworden bin.

Ich wollte ursprünglich mal Tierärztin werden. Aus familiären Gründen war das aber leider nicht umzusetzen. Ich wollte immer mit Tieren arbeiten, im Zoo oder mit Pferden. Damals gab es noch keine Hundetrainer, da waren die Hundevereine noch sehr gefragt. Durch einen Unfall war ich aber körperlich nicht in der Lage schwere Arbeiten auszuführen oder Arbeiten wo ich sehr lange stehen musste.  Ich besuchte dann eine weiterführende Schule und stellte fest, das Buchhaltung mir Spaß machte. Eigentlich sträubte sich alles in mir stundenlang im Büro zu sitzen. Meine Berufswahl Steuerfachangestellte war zwar spannend aber glücklich war ich nicht dabei.


Fast zeitgleich zog bei uns der erste Beagle aus dem Versuchslabor ein. Ich traute mir das zu, weil ich mit Hunden aufgewachsen bin und als junger Mensch Schäferhunde in Begleithundeprüfungen geführt habe. Na da werde ich doch mit so einem kleinen Beagle fertig, dass wird ja dann wohl kein Problem sein.

Allerdings hatte ich die Rechnung ohne Fips gemacht. Fips war 8 Monate als er zu uns kam und hatte eine Versuchsreihe mitgemacht. Er hatte vor allem Angst und wir musste ihn mit der Hand füttern, weil er nicht an den Futternapf ging. Er knurrte meinen Mann an und bekam regelmäßig Panik auf der Straße.

Ich suchte mir Hilfe in diversen Hundevereinen aber ein da muss er halt durch, half mir überhaupt nicht weiter, denn ich merkte welche Probleme Fips mit normalen Alltäglichen Dingen hatte. So fing ich an mir eine Menge Bücher zu kaufen, Seminare zu besuchen über unterschiedliche Themen. Hundetrainer die sich mit Angstverhalten auskannten, gab es damals noch nicht. Bis ich durch Zufall in einem Forum jemand kennen lernte, die in der Schweiz Verhaltensbiologie von Hunden studierte. Sie half mir per Email und telefonisch weiter.

Nach kurzer Zeit stellten sich die Erfolge ein und ein paar Monate später zog der zweite Laborbeagle Bingo bei uns ein. Bingo war eine Überproduktion. Überproduktion was ein häßliches Wort. Versuchslabore haben Abnahmeverträge mit Vermehrern und manchmal werden die Welpen nicht für eine Versuchsreihe gebraucht. Diese kleinen Geschöpfe haben dann das Glück als Überproduktion ohne Versuchsreihe mit 12 Wochen das Labor verlassen zu können.

Bingo war 12 Wochen alt, was kann ein Welpen mit dem Alter schon für schlechte Erfahrungen gemacht haben. Tja auch machte ich die Rechnung ohne Bingo, er hat zwar keine schlechte Erfahrung gemacht aber so gar keine Erfahrung zu machen ist natürlich auch schlecht. Mangelnde Sozialisierung und wieder drückte ich die Schulbank um jetzt Bingo zu helfen, ein „normaler“ Hund zu werden.

Nach dem wir auch dabei Erfolgreich waren, wollte ich anderen Besitzern von Laborbeaglen helfen und teilte meine Erfahrungen in  einem Forum mit Gleichgesinnten. Irgendwann merkte ich das es immer mehr wurden die mich anschrieben und meine Hilfe brauchten oder sogar von weiter weg zu mir kamen. Ich blühte so richtig auf, endlich konnte ich Hunden helfen und mit Tieren arbeiten.

Mit Anfang 40 war meine Motivation ins Büro zu gehen am Nullpunkt angekommen.

Ich baute langsam im Nebengewerbe, meine Hundeschule Pfötchenuni auf. Ich besuchte diverse Fortbildungen über Lernverhalten von Hunden. Nach zwei Jahren kündigte ich, um mich ganz meiner Ausbildung zum Hundetrainer widmen zu können.

In der Kölner Hundeakademie schloss ich dann 2014 mit bestandener Prüfung meine Ausbildung ab und bekam die Erlaubnis vom Veterinärsamt Dortmund eine Hundeschule zu führen.

Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht

Als Hundetrainerin möchte ich vor allem eins erreichen: Das Verhältnis zwischen Menschen und ihren Hunden zu verbessern, eine Beziehung zwischen ihnen zu schaffen. Den Menschen zu helfen ihre Hunde besser zu verstehen, für ein miteinander anstatt einem nebeneinander her.